Luftfeuchtigkeit als Tropfen am Fensterglas

Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen messen & kontrollieren

Je nach Klima und Umgebungstemperatur fühlt sich die Luft um uns herum anders an. Sicher hast auch Du bereits den Begriff „Luftfeuchtigkeit“ gehört. Worum es sich dabei genau handelt und wie sich diese kontrollieren lässt, haben wir Dir nachfolgend zusammengefasst:

Was ist Luftfeuchtigkeit?

Die Luftfeuchtigkeit definiert, wie hoch der prozentuale Anteil von Wasserdampf in der Umgebungsluft ist. Die Luftfeuchtigkeit ist sowohl für Lebewesen als auch für meteorologische und technische Vorgänge eine wichtige Größe. Viele Lebewesen benötigen eine bestimmte Luftfeuchtigkeit, um überleben zu können.

Für uns Menschen ist die Luftfeuchtigkeit insbesondere in Wohnräumen wichtig. Diese sollte nicht zu hoch und nicht zu niedrig ausfallen. Insbesondere zu hohe Luftfeuchtigkeit fördert auf Dauer die Bildung von Schimmel.

Die Luftfeuchtigkeit ist zudem abhängig von der Temperatur. Je höher die Temperatur, desto mehr Wasser kann die Luft binden. Deshalb spielt eine angepasste Wohntemperatur eine entscheidende Rolle und sollte deshalb stets kontrolliert werden.

Gründe für hohe Luftfeuchtigkeit

Die Gründe für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in Räumlichkeiten sind vielseitig. Zunächst ist diese in erster Regel vom Raum und den darin verrichteten Tätigkeiten abhängig.

Duschen

Beispielsweise kann im Badezimmer die Luftfeuchtigkeit während des Duschens enorm ansteigen. Der Wasserdampf bei einer heißen Duschen lässt die Luftfeuchtigkeit im Raum schnell steigen. Dies erkennst Du zum Beispiel an einem beschlagenem Badezimmerspiegel. Im Bad können sogenannte Badlüfter dabei helfen die Luftfeuchtigkeit kontrolliert zu senken.

Außerdem empfiehlt es sich nach dem Duschen oder Baden zu Lüften.

Kochen

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann außerdem beim Kochen entstehen. Durch das Kochen verdunstet Wasser, welches sich dann in der Umgebungsluft sammelt. Die Luft wird dadurch zunehmend feuchter.

Wäsche trocknen

Beim Trocknen von Wäsche in der Wohnung kann ebenfalls eine erhöhte Luftfeuchtigkeit entstehen. Die Feuchte der Wäsche wird nach und nach an die Umgebung abgegeben. Die Umgebungsluft nimmt diese auf. Das Ergebnis ist eine erhöhte Luftfeuchtigkeit.

Mehrere Personen

Selbst mehrere Menschen in einem Raum können der Grund dafür sein, dass die Luftfeuchtigkeit ansteigt. Bei jedem Ausatmen wird Luft mit einer hohen Luftfeuchtigkeit ausgeatmet, die sich mit der Raumluft vermischt. Insbesondere bei vielen Menschen in kleinen Räumen kann dies zu einem raschen Anstieg der Luftfeuchtigkeit führen.

Pflanzen

In Wohnräumen sind Pflanzen oft gern gesehen. Auch für die Filterung von CO2 aus der Luft sind Pflanzen hilfreich. Jedoch begünstigen diese ebenfalls eine gewisse Luftfeuchtigkeit. Das Wasser, mit dem Du die Pflanzen gießt, landet letztendlich wieder in der Raumluft.

Sportliche Aktivität

Wenn in einem Wohnraum Sport betrieben wird, kann die Luftfeuchtigkeit ebenfalls ansteigen. Das Schwitzen bei Anstrengung sowie die erhöhte Raumtemperatur begünstigen einen Anstieg der Luftfeuchtigkeit. Je kleiner der Raum und je größer die körperliche Anstrengung, desto schneller steigt auch die Luftfeuchtigkeit.

Stellst Du fest, dass die Luftfeuchtigkeit in Deinen Wohnräumen dauerhaft zu hoch ist, kann der Einsatz von Luftentfeuchtern dabei helfen, langfristig ein besseres Raumklima zu schaffen.

Gründe für niedrige Luftfeuchtigkeit

Eine Ursache für niedrige Luftfeuchtigkeit kann das generell trockene Wetter sein. Eine weitere und in Deutschland vermutlich häufigere Ursache ist trockene Heizungsluft. Denn wenn die Raumluft durch das Einschalten der Heizung schnell erwärmt wird, kann sie auch mehr Wasser binden. In der Folge sinkt die relative Luftfeuchtigkeit. Hier ein vereinfachtes Beispiel:

Wenn die Raumluft etwa kalt ist und sie dabei maximal 20l Wasser aufnehmen kann, in diesem Moment aber nur 10l Wasser gebunden hat, dann beträgt die relative Luftfeuchtigkeit 50%.

Wenn die Luft nun erwärmt wird, dann steigt die Menge an Wasser, die maximal aufgenommen werden kann. Nehmen wir mal an, dass die Luft so weit erwärmt wird, dass sie 40l Wasser binden kann. Zum Beispiel, indem die Heizung eingeschaltet wird. Dann sinkt die relative Luftfeuchtigkeit auf 25%. Denn von den maximal 40l, die die Luft bei dieser Temperatur binden könnte, sind dann nur 25% (10l) in ihr enthalten.

Die relative Luftfeuchtigkeit gibt den prozentualen Anteil an Wasser an, der in der Luft gebunden ist. Kann die Luft bei einer bestimmten Temperatur 10l binden, aber es befinden sich gerade nur 5l Wasser in ihr, dann liegt die relative Luftfeuchtigkeit bei 50%.

Halten wir fest: Eine sehr warme Raumluft begünstigt niedrige Luftfeuchtigkeit.

Luftfeuchtigkeit messen

Um den Wert der Luftfeuchtigkeit zu bestimmen, kannst Du diese mit einfachen Messinstrumenten nachmessen. Beim Messen der Luftfeuchtigkeit kommen sogenannte Hygrometer zum Einsatz.

ThermoPro TP55

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  • großes Display

  • Speicherungsfunktion der min./max. Werte

  • Magnethalterung zur Befestigung

  • Hintergrundbeleuchtung

  • Anzeige in Celsius oder Fahreinheit

  • starke Abweichungen der Messwerte im Vergleich zu geeichten Geräten

  • Beleuchtungsdauer lässt sich nicht einstellen

Mit diesem digitalen Thermo-Hygrometer aus dem Hause ThermoPro kannst Du auf einfache Art und Weise sowohl die aktuelle Luftfeuchte als auch die Temperatur ablesen. Mit 4 Zoll ist das Display angenehm groß. Du kannst an dem Gerät auf Wunsch, die Höchst- und Niedrigstwerte der letzten 24 Stunden speichern.

Dir wird ebenfalls angezeigt, ob die aktuell gemessene Luftfeuchte zu trocken, zu feucht oder im normalen Bereich ist. Du kannst das Thermo-Hygrometer entweder hinstellen oder an die Wand hängen. Im Lieferumfang ist eine Magnethalterung inbegriffen.

Am Gerät selbst kannst Du verschiedene Dinge einstellen: Beispielsweise kannst Du die Hintergrundbeleuchtung auf Wunsch ändern oder zwischen Fahrenheit und Celsius wählen. Laut Herstellerangaben liegt die Genauigkeit der Luftfeuchtemessung bei ±6%. Die Handhabung und Installation des Geräts ist zudem relativ einfach.

Nachteilig ist, dass das Gerät teils starke Abweichungen der Messergebnisse gegenüber geeichten Modellen aufweist. Außerdem ist es nicht möglich, die Dauer der Hintergrundbeleuchtung individuell festzulegen.

Habor Thermo-Hygrometer

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  • Anzeige in Celsius oder Fahreinheit

  • Einfache Bedienung

  • Messgenauigkeit

  • Verarbeitung

  • Kleines Display

  • wenig Einstellungsmöglichkeiten

Bei diesem Modell handelt es sich um ein digitales Thermo-Hygrometer.

Es gibt bloß einen Knopf, um zwischen Fahrenheit und Celsius zu wählen. Die Bedienung ist also denkbar einfach.

Bei der Anzeige der Luftfeuchtigkeit befindet sich hinter der Prozentzahl ein kleiner Smiley. Dieser zeigt Dir an, wie die aktuelle Luftfeuchtigkeit einzuordnen ist.

Du kannst das Gerät sowohl mit einem Magnetbandes aufhängen oder einfach hinstellen.

Die Anzeige fällt einigermaßen klein aus. Falls Du also ein Gerät suchst, dessen Display Du auch von der anderen Seite des Raumes aus gut lesen kannst, dann ist dieses hier eher ungeeignet.

TFA Dostmann Präzisions Thermo-Hygrometer

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  • übersichtliches, gut lesbares Ziffernblatt

  • Batterie im Lieferumfang enthalten

  • Integriertes Thermometer

  • z.T. stark abweichende Messergebnisse

  • Kalibrierung mühsam

  • Standfuß nicht sehr stabil

Dieses Thermo-Hygrometer des Herstellers TFA Dostmann zeigt sowohl die Raumtemperatur als auch die Luftfeuchtigkeit in Prozent an. Mittels einer entsprechenden Farbskala kannst Du genau ablesen, ob Deine Luftfeuchte im Raum zu trocken oder zu feucht ist.

Dieses Thermo-Hygrometer ist in vielen Farben erhältlich. Es ist kompakt gebaut, sodass es an vielen Orten im Raum diskret aufgestellt werden kann.

Vor Inbetriebnahme solltest Du das Gerät zuerst kalibrieren. Dadurch erhältst Du beim Messen noch genauere Werte.

Die Anzeige ist klassisch analog und die Batterien sind im Lieferumfang enthalten.

Lassen sich keine absolut genauen Messergebnisse erzielen ist eine Neukalibrierung des Geräts zu empfehlen, die allerdings ein wenig Geduld erfordert. Der Standfuß des Luftmessers könnte meiner Meinung nach gern etwas stabiler sein.

Luftfeuchtigkeit in verschiedenen Räumen

Meist ist es so, dass die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung in jedem Raum variiert. Dies hängt auch davon ab, was in den jeweiligen Räumen gerade gemacht wird:

In der Küche wird beispielsweise die Luftfeuchtigkeit ansteigen, sobald Du mit dem Kochen beginnst.

Im Badezimmer hingegen ist die Luftfeuchtigkeit hoch, wenn geduscht oder gebadet wird.

Im Keller kann die Luftfeuchtigkeit ansteigen, wenn Du dort zum Beispiel Deine Wäsche trocknest. Insbesondere im Keller kann es passieren, dass die Luftfeuchtigkeit steigt, wenn Feuchtigkeit in das Mauerwerk eindringt.

Die Luftfeuchtigkeit ist also in der Regel von Raum zu Raum unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig. Ist die Luftfeuchtigkeit besonders hoch, wirst Du dies mit großer Wahrscheinlichkeit auch ohne den Einsatz eines Messgeräts bemerken. Denn dann ist die Luft warm und drückend. Dies ist beispielsweise nach dem Duschen oder beim Kochen der Fall.

Wie kannst Du die Luftfeuchtigkeit beeinflussen?

Du solltest in Wohnräumen für eine gute Durchlüftung sorgen. Stoßlüftung ist hier ein gutes Stichwort. Mit ihr kannst Du die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen zu einem guten Teil kontrollieren.

Stoßlüften ist besonders dann zu empfehlen, wenn Du zum Beispiel lange gekocht, geduscht oder gebadet hast. Auch Räume in denen Wäsche getrocknet wird, sollten gut gelüftet werden. Im Artikel über das Lüften im Winter wird das Stoßlüften auch nochmal genauer erklärt.

Bei dauerhaften Problemen mit zu feuchter oder zu trockenen Luft können Geräte wie der Luftbefeuchter oder ein Luftentfeuchter eine Alternative sein.

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